Mission “JUNGHOLZ” – Eine Gründer-Story

Auf dem Holzweg ins Glück

JUNGHOLZ ist ein Start-up aus Dresden, die uns seit 2017 mit langlebigen und nachhaltig produzierten Produkten aus Holzfurnier begeistern und bereichern möchten. Besonders wichtig ist den jungen Unternehmern, dass die Produktionsketten ökologisch sinnvoll sind und die Naturmaterialien ‚Made in Germany‘ und, wenn möglich, in der Region gefertigt werden. Das Projekt richtet sich an alle, die nachhaltig denken und handeln.

Die beiden Gründer Philipp Strobel und Yves Mattern gingen Ende 2016 mit ihrem ersten Design-Produkt an den Start.

Philipp war schon immer ein Tüftler und Macher, ganz nach dem Motto: Probieren geht über Studieren. Letzteres hat er trotzdem gemacht und neben Maschinenbau-Vorlesungen wurde im WG-Zimmer an einer Werkbank gefräst oder in der Küche mit reichlich Säure und Strom Metall galvanisiert. Sein Hang zu minimalistischem Design und natürlichen Materialien prägen klar die JUNGHOLZ-Produkte:

„Ich habe schon immer gern praktische Dinge erschaffen und ich wollte mein eigenes Ding machen.“

Yves hat sich schon in der Jugend dem Holz verschrieben und kümmert sich bei JUNGHOLZ um die Fertigung und gemeinsam mit Philipp um die Entwicklung. Als junger Diplom-Ingenieur der Fachrichtung Leichtbau ist die Aufgabe des 28-Jährigen – zu machen, dass es funktioniert.

Neben JUNGHOLZ Design betreiben die zwei Männer noch eine zweite Firma. Die Lignoa Leichtbau GmbH, wo die beiden Leichtbauteile aus Holz entwickeln. Hauptsache Holz halt.

So fing alles an

Philipp: „Den Markennamen und den Tabletttisch, unser erstes Produkt, hatte ich zusammen mit meinem Studien-Kollegen Mario während meiner Zeit an der TU Freiberg erschaffen. Wie es manchmal so ist, bei einem Bierchen sprudelten die Ideen und Mario motivierte mich dranzubleiben. Der erste Entwurf des Tisches war noch aus Stahlblech. Wir hatten uns dann gegenseitig hochgepusht und einfach Bock das Produkt auf den Markt zu bringen.“

In der Zeit stieß Philipp auch auf Yves. Der studierte gerade Maschinenbau an der TU Dresden und sie verstanden sich sofort blendend. Zwei angehende Ingenieure mit vielen gemeinsamen Ideen, die sie ebenfalls verwirklichen wollten.

Während ihrer Studienzeit 2015/ 2016 gingen die Jungunternehmer mit der ersten Crowdfunding-Kampagne an den Start. Leider lief diese nicht so erfolgreich und sie verfehlten das Ziel von 1000 verkauften Tischen komplett.

„Wir verkauften damals lediglich 70 Stück. Aber wir haben trotzdem produziert. Weil wir uns dachten, wenn die paar Leute schon Bock darauf haben, dann bekommen sie auch einen Tisch. Danach ist das Projekt jedoch erstmal im Sande verlaufen.“ Berichtet uns Philipp, der dann erst einmal für ein halbes Jahr nach Neuseeland ging.

Ende 2016 nahm er die Fährte wieder auf, weil er eigentlich einen Nachfolger für die Idee suchen wollte. Da stieß er über Facebook auf die Gründer-Rakete und Robert. Der brachte neuen Schwung und Business-Know-How in das Projekt.

Philipp: „Und so haben wir noch einmal Anlauf genommen und eine zweite Crowdfunding-Kampagne mit unserem Woodbook gestartet, ein nachhaltiges Notizbuch aus Holz. Die Kampagne schlug ein und wir konnten unser Ziel sogar weit überbieten.“


Im Dezember 2017 gingen die Gründer offiziell an den Start – die JUNGHOLZ -Rakete war in ihrem Orbit angekommen.

Ihr erstes zuhause fanden die Junghölzer auf der Könneritzstraße. Seit circa einem Jahr sind sie auf der Mohnstr. 43 beheimatet. Hier befindet sich Büro, Werkstatt, der Versand sowie die Logistik. Da Geschäftspartner Yves nach Nürnberg gezogen ist, wollten die zwei Unternehmer gern flexibel bleiben und haben die Fertigung dorthin ausgelagert. In Nürnberg wird nun das Holz beschnitten, geschleift und geölt. Die Rohlinge kommen dann nach Dresden und werden bis zum fertigen Produkt bearbeitet und von hier aus versendet.

Die Kirche im Dorf lassen

JUNGHOLZ ist ständig bestrebt neue Sachen zu entwerfen. Das Repertoire umfasst mittlerweile den Tabletttisch, ein Woodbook als flexiblen Planer oder Kalender, ein Woodcase für Tablets, Holzschmuck & Accessoires aus den Verschnittresten, und ganz aktuell Woodbook und Logobook für Firmen.Philipp: „Als kreativer Ingenieur würde ich am liebsten einfach nur Produkte auf den Markt hauen und die verrücktesten Sachen entwerfen. Jedoch spielt die Wirtschaftlichkeit eine ebenso wichtige Rolle.Wir mussten viel dazulernen, aber das ist learning-by-doing. Da musst du auch mal die Kirche im Dorf lassen können und dich auf die Vermarktung der Produkte fokussieren. Deshalb konzentrieren wir uns gerade auf die Weiterentwicklung der Webseite und das Marketing.

Krise oder Chance?

Und Not macht erfinderisch. Die Zeit des Lockdowns hat JUNGHOLZ genutzt, um einen Beitrag zu leisten, der sich sehen lassen kann. Das neue Schutz-Visier entsteht aus Produktionsresten und kann praktisch überall eingesetzt werden.

„Unsere Antwort auf Corona läuft gerade sehr gut an. Wir haben in den letzten sechs Wochen fast 4000 Stück von unserem neu entwickelten Holz-Visier verkauft und konnten damit Ärzte, den Medizinsektor, den Einzelhandel oder Schulen bedienen,“ so Philipp.

Jobs bei JUNGHOLZ

JUNGHOLZ macht sich als Ausbildungsstätte und Arbeitgeber stark. Es sind immer zwei bis drei PraktikantInnen am Start in Dresden. In Nürnberg unterstützen zwei Frührentner sowie zwei Schreiner die Werkstatt. Linda ist seit zwei Jahren als Festangestellte in Dresden dabei und für Versand und Kundensupport zuständig. Außerdem haben viele Studenten während der Hochzeiten von Corona einen Nebenjob gefunden. Bis zu 150 Pakete mussten am Tag versandfertig gemacht werden, da ging die Post ab. Im Moment sucht JUNGHOLZ eine Fachkraft für eCommerce zur Festanstellung. Wer Interesse hat, meldet Euch gern.

Die Moral von der Geschicht

Philipp und Yves haben ihre Hürden genommen, gemeistert und nie aufgegeben. Zwei wahre Raketen eben. „Du musst Chancen nutzen, denn am Ende ist jeder selbst verantwortlich für seinen Erfolg. Und wenn es brenzlig wird, musst du wieder aufstehen und weitermachen. Und die Leute, die das können, sich in Krisen zu überlegen, was kann ich besser machen, die sind für die Zukunft ganz gut gewappnet,“ davon ist Philipp überzeugt.

Wir sind stolz auf unsere JUNGHOLZ-Köpfe und wünschen weiterhin viel Erfolg!

www.jungholz-design.de

Posted on 2. Juni 2020

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