Mission “Ainetic” – Eine Gründer-Story

Zwischen Erde und Universum

Creator of virtual worlds. Ein Slogan, der auf Christian Wolf passt, wie die Rakete ins Weltall. Ein bisschen verrückt und voller Fantasie musst du schon sein, wenn du dich in derartig visionäre Welten beamen kannst, wie Christian es macht. Und das nicht nur als Game Player. Sondern als Global Player in der Entwickler-Riege für Zukunftswelten im virtuellen Industrie-Kosmos. Quasi ein Superbrain. Bei so viel Denglisch könnte man glatt verrückt werden. Aber das ist sie nun mal, die schöne neue Welt. Dort geht die Reise hin. Future is here and near.

Der Player

Angefangen hat der Spaß, wie bei vielen Computerspiele-Freaks. Christian spielte sich leidenschaftlich gern und lange durch die Games-Geschichte. Später fing er an eigene Ideen auszutüfteln. Zunächst studierte Christian Verkehrsingenieurwesen und startete als Programmierer erste Versuche in der Gaming-Szene. Wo er für seine Originalität, Spiele mit eigenen Geschichten zu entwickeln, sogar einen Award gewann.

Das betrieb Christian noch weiter und entwickelte für eine sogenannte Engine eine Maschine oder auch künstliche Intelligenz, die logisch mitdenkt beim Spielen. Zum Beispiel bei der Wegfindung. Hierbei gibt es weltweit vier große, relevante Engines und an einer davon hat er mitentwickelt.

Der Entwickler

Das Ganze übertrug Christian dann auch auf die „normale“ Welt und baute für die Stadt Dresden ein Simulationstool, mit dem Verkehrsströme berechnet und gemessen werden können. Die Stadt fand das Projekt dann nicht mehr innovativ genug und so konzentrierte er sich auf neue Projekte und Ideen. Die irgendwie nur so aus ihm raussprudeln.

Gar nicht einfach so einen Freigeist immer wieder einzufangen und auf die richtige Umlaufbahn zu bringen. Wir von der Gründer-Rakete begleiten seine Prozesse nun seit über zwei Jahren. So lange arbeitet der Jung-Unternehmer auch bei uns im Coworking Space.

Für Christian gestaltet sich der Aufbau seiner Unternehmung nicht leicht: „Bei mir sind es nun knapp drei Jahre Gründungsprozess. Ich brauche da einen langen Atem und sicher länger als manch andere. Es ist sehr schwierig in meiner Branche den Kunden verständlich zu machen, dass er Geld für noch nicht entwickelte Technologien ausgeben soll. Momentan arbeite ich für kein einziges deutsches Unternehmen. Ich habe Projekte in Italien, den Niederlanden, China oder Tschechien. In anderen Ländern wird bis dato mit sinnvolleren Augen draufgeschaut. Sie sind offener für den Fortschritt und sehen das nicht als Spielerei an. Ich finde es schade, dass es hier so ist. Das ist bei mir mit Frustpotenzial verbunden, mit dem ich kämpfen muss. Da brauchst du einen langen Atem, musst stets fokussiert sein und dranbleiben. Dann hat man gute Chancen. Das ist die Schwierigkeit für mich und war sehr kräftezerrend.“

Seit einigen Jahren finanziert sich Christian als IT-Entwickler auf Teilzeit, u.a. für Airbus, DKB oder die TU Dresden, um seine eigenen Projekte weiter voranbringen zu können.

„Der finanzielle Einsatz ist in meiner Branche noch im Rahmen der Möglichkeiten. Das was man wirklich am meisten investiert ist Zeit. Wenn man sich zu sehr versteift, wird man irgendwann von anderen überholt. Da ist es wichtig nicht den Fokus und sich zu verlieren. Man muss ja auch irgendwie Geld verdienen,“ so Christian.

Als Entwickler tummelt er sich in der Welt der Virtual Reality herum. Darunter versteht man eine komplett simulierte Realität, die computergestützt die Realitätswahrnehmung abbildet. Diese Informationen können alle menschlichen Sinnesmodalitäten ansprechen. Du setzt beispielsweise eine sogenannte VR-Brille auf und bewegst dich durch virtuelle Welten. Und was da heutzutage alles möglich ist, ist unglaublich.

So kannst du ein Bauprojekt komplett durchplanen, virtuell eintauchen, die Gebäude sowie Umgebung begehen. Das bedeutet zum Beispiel für einen Neubau eines größeren Wohnkomplexes, dass Architekten, Bauherren, Elektriker oder zukünftige Vermieter vorab durch die Gebäude laufen, Handwerker sich einarbeiten und Änderungen präsentieren können.

Der Visionär

Christians Freundin brachte ihn auf die Idee genau diese Virtual Reality auf Windkraftanlagen zu übertragen. Und so entwickelte er für Windanlagenhersteller simulierte Landschaften indem er die Geodaten und Datenbanken zusammenführte und schlussendlich originale Ansichten via VR-Brille von allerorts zugänglich macht.

Das ermöglicht den Planern und Bauleuten fortan völlig neue Möglichkeiten. Trainingssimulationen für Servicetechniker an Windrädern sind möglich. Ganze Projekte und neue Orte sind komplett virtuell begehbar. Sogar fallende Schatten von Windkrafträdern, Lautstärke und Sound für die Umgebung sowie Einfluss auf die Umwelt sind dadurch bis ins kleinste Detail vorab berechenbar. Das gleiche gilt für Windräder auf dem Meer. Du fliegst virtuell mit dem Hubschrauber raus und checkst alle Parameter ab.

2019 begleiteten unsere Gründer-Berater Robert und Peter Christian zur Fachmesse für Windenergie HUSUM WIND. Dort versuchten sie Kontakte und Interessenten für die Entwicklung zu gewinnen. Dabei stießen sie auf reges Interesse, u.a. bei dem Unternehmen Deutsche Windtechnik mit Sitz in den Niederlanden. Für diese entwickelt Christian seitdem zukunftsweisende Arbeitstechniken durch die nun Quantensprünge in der Arbeitsweise möglich sind. Fortan kann jeder Kunde oder Techniker virtuell aus dem Weltall geflogen kommen und Daten auslesen. Einfach VR-Brille aufsetzen und sofort ist der aktuelle Stand abrufbar und einsehbar. Natürlich erfordert dies eine gewisse Einarbeitung, bringt jedoch eine erhebliche Zeit-und Ressourcenersparnis mit sich.

„Ich ab mich da immer stark anwendermäßig ausgerichtet. Man präsentiert etwas auf Messen und zeigt das den Kunden. Denen fällt dann etwas ein, was sie gern realisiert hätten und ich entwickeln kann. Das ist genau das, was ich machen möchte. Man offenbart den Kunden die technischen Möglichkeiten und findet darüber zusammen,“ so Christian.

Für ihn ist es wirklich Spaß an der Freude. Das Potenzial und der Ehrgeiz die Welt ein Stückchen smarter und effizienter zu machen, um Ressourcen anderweitig einsetzen zu können, treibt den Entwickler an: „Das Thema hat wahnsinniges Wachstumspotenzial. Es braucht da im Bewusstsein der Unternehmen zwar einen Anschub, aber dann kann es sehr schnell gehen und große Projekte bringen. Man muss einfach Trendsetter sein und bestehende Technologien weiter adaptieren.“

Und die Moral von der Geschicht? Es gibt tausende gute Ideen. Jedoch ist irgendwann der Zeitpunkt gekommen, da zündet genau die eine Rakete zur richtigen Zeit am richtigen Ort. In diesem Fall sind es die unendlichen virtuellen Welten erschlossen durch die VR-Brille von Christian Wolf.

Und so wurde aus einem Gamer, der Windkraft- Visionär der Zukunft. Virtual Reality wir kommen.

www.ainetic.net

Text: Nicole Zwahr Bilder: Ainetic/ Danielle Schönfeld

Posted on 14. August 2020

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